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Dingden

Wappen Dingden

Die geschichtliche Entwicklung des Ortsteils Dingden

Andere bekannte historische Schreibweisen: Tingethe, Dingethe, Dingede, Dinkethe, Dyngede

Bedeutung des Namens:

Der Name Dingden setzt sich aus thing sowie ethe zusammen und bedeutet Gerichtsfeld. Thing bedeutet Gericht, ethe ältere Form ithi, ist ein uraltes Wort von unbekanntem Ursprung, das zur Bildung vieler Ortsnamen gebraucht ist. Es hat wahrscheinlich die Bedeutung "Heide- bzw. Weideplatz" oder allgemein "Feld".

Erste urkundliche Erwähnung:

1161 wird ein Mitglied des Geschlechtes der Edlen von Dingden, Gerloch von Dingden, in einer Urkunde erwähnt. Im Jahr 1330 wird Dingden, villa Dingede, zum ersten Mal urkundlich erwähnt.

Kirche:

Der spätromanische Kirchturm der katholischen Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert. Das Mittelschiff wurde nach dem Zweiten Weltkrieg erneuert, da das vorherige durch Kriegseinwirkung zerstört wurde. Die Einwohner von Dingden gehörten ursprünglich zur Pfarrei Bocholt. Die Abtrennung von der Mutterkirche und die Errichtung einer selbständigen Pfarrei in Dingden scheint im 12. oder vielleicht schon 11. Jahrhundert geschehen zu sein. Dingden bestand als eigene Pfarrei bereits vor 1230 und wurde 1316 zuerst in Urkunden als solche bezeichnet. Auch während der Reformation blieb die Gemeinde Dingden ebenso wie Loikum dem katholischen Glauben treu. Bis zum Jahr 1923 gehörten die wenigen evangelischen Christen in Dingden der Kirchengemeinde Bocholt an, danach lag die Zuständigkeit bei der evangelischen Gemeinde Ringenberg. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl der evangelischen Bürger durch die Aufnahme von Flüchtlingen immer mehr an. Dies führte dazu, dass im Jahr 1964 eine evangelische Kirche gebaut wurde.

Siedlungsgeschichte:

Die Dingdener Bauernschaft Lankern ist wohl das älteste Siedlungsgebiet von Dingden. Unter dem Grundbesitz des Klosters Werden an der Ruhr wird im 10. Jahrhundert ein Besitz in Longhere (Lankern) erwähnt. Das Dorf Dingden wird erstmals 1330 erwähnt. Neben dem Dorf bildete sich die Dorfbauernschaft. Weitere Bauernschaften entstanden in Berg sowie in Nordbrock. Um die Zugehörigkeit von Nordbrock stritten sich bis ins 19. Jahrhundert die Gemeinden Dingden und Brünen. Im Zeitalter der Industrialisierung legte Dingden einen Teil des landwirtschaftlich geprägten Charakters ab mit der Folge, dass sich Gewerbe und Industrie ansiedelten. Dazu beigetragen hat im Jahr 1876 die Eröffnung der Bahnlinie Wesel - Winterswyk mit den Bahnstationen Dingden und Lankern, letztere wurde nach dem Zweiten Weltkrieg aufgegeben.

Territorial- und Verwaltungszugehörigkeit:

Dingden stand in der Vergangenheit in enger Verflechtung mit dem Fürstbistum Münster. Während des Ancien Régime gehörte Dingden 1789 zum Amt Bocholt im Fürstbistum Münster. Zur Zeit der französischen Interimsherrschaft gehörte die Mairie Dingden im Jahr 1813 zum Kanton Bocholt im Arrondissement Rees, Departement Lippe. In der preußischen Zeit lag die Bürgermeisterei Dingden im Kreis Borken, Regierungsbezirk Münster. Im Rahmen der kommunalen Neuordnung im Jahr 1975 wurde die Gemeinde Dingden aufgelöst. Dingden bildet seitdem mit Brünen, Hamminkeln, Loikum, Mehrhoog, Ringenberg und Wertherbruch die heutige Stadt Hamminkeln.

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